Dienstag, 18. August 2015

Gewürzgurke

Es gibt Orte auf dieser Welt da möchte man einfach nicht hin. Orte wo schon der Name sagt "Neeee lass ma lieber... Lohnt nicht". Solche Örtchen sind über die ganze Bundesrepublik verteilt. Norden, Süden, Westen, Osten - scheißegal. Diese Dinger sind überall und man wird sie nicht los, wie Tretminen. Passt man einmal nicht auf ZACK schon wieder in einem Kaff gelandet. Ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass möglicherweise die eine oder andere Stimme laut wird "Ist das nicht ein bisschen übertrieben und voreingenommen?". Ich wünschte es wäre so. Ich bin immer wieder durch solche Orte gekommen und muss leider feststellen, dass diese Orte oft auch selber schuld sind. Eigentlich immer. Und natürlich haben diese Orte auch Mängel die besonders hervor stechen. Abgeschiedenheit, die von ausgewiesen "Fachleuten" als Arsch der Welt bezeichnet wird; tote Hose; leerstehende und verfallende Gebäude; hoher Anteil an Senioren und Rentnern oder wie in meinem konkreten Fall Pfützen (gerne auch Fütze; +++ ACHTUNG !!! Mit Ü !!! +++). Der Leser also Sie werden sich jetzt fragen was faselt der da schon wieder ?!?!?! Das braucht Sie nicht zu interessieren, aber ich sage es Ihnen trotzdem.
Ich war gestern gezwungen den Abend in einem Kaff im Dunstkreis meiner Unistadt zu verbringen. Um es direkt vorweg zu nehmen, es war ein gelungener Abend mit sympathischen Leuten. Ganz im Gegensatz zu dem Ort in dem der Abend stattfand.
Kaum bin ich auf dem Bus ausgestiegen wurde mein Blick zwangsläufig auf eine graue, Graffiti verzierte Wand gelenkt. Eine Wand wie ein Unfall. Schön ist es nicht, aber man muss trotzdem hinschauen. Kein guter Anfang. Aber das was wirklich problematisch war, waren die Pfützen, die sich über den ganzen Weg zum Zielhaus verteilten. Soweit das Auge reichte überall nur Pfützen. Hätte ich das gewusst, hätte ich ne Badehose eingepackt oder 'n Schlauchboot. Ohne Witz überall Pfützen. Ich glaube mittlerweile, dass dieser Ort damals um die Pfützen herum gebaut wurde; also ähnlich wie die A40, die laut Überlieferung der Einheimischen unter dem Stau her gebaut werden musste. Anders kann ich es mir nicht vorstellen. So viele Pfützen. Da kann die Mecklenburgische Seenplatte einpacken. Bis auf die Pfützen und den netten Abend und eventuell noch das zentrale Busbahnhöfchen hat der Ort eigentlich nicht viel zu bieten. Würde mich nicht wundern, wenn sich da die eine oder andere NordWest Bahn hin verirrt.
Glücklicherweise kommt es ja nicht nur darauf an was ein Ort zu bieten hat, sondern auch auf die Leute, die in solchen Orten wohnen bzw mit denen man sich in solchen Käffern aufhält respektive aufhalten muss. Die reißen so manches raus was die Gemeinden verbockt haben.
Ich möchte mich hiermit -ohne jede Ironie- für einen schönen Abend in der Peripherie bedanken. Vielen Dank. Darf gerne wiederholt werden, nur bitte innerhalb der zivilisierten und pfützenlosen Welt.

Mittwoch, 12. August 2015

Volksfest


Einmal im Jahr ist es wieder soweit. Bundesweit greift regionale kollektiv Begeisterung um sich. Die großen Volksfeste steigen. Jede Region hat ihr eigenes. Das ganze mag sich jetzt vielleicht wie ein langes Wochenende voller Spiel, Spaß und Action anhören... . Allerdings nur dann, wenn man genug in seinem Tank entleert und seine Leber mal wieder vor eine knifflige Aufgabe stellt. Aber die ist ja Profi. Ganz nüchtern betrachtet sind Volksfeste ohne Einfluss von Alkohol oder Alk wie der Fachmann sagt heutzutage kaum zu ertragen. Soll heißen, wenn ich Lust auf wenig Platz, ständiges stehen.... weitergehen... stehen.... weitergehen... habe und dann noch ständig angerempelt werden möchte, bin ich da genau richtig. Aber auch nur dann. Aber wer will das schon...? Ich meine wer tatsächlich Bock darauf hat, kann doch gleich mit seinem Auto zur besten Ferienzeit seinen Urlaub an einem beliebtem Urlaubsziel antreten. Hat man doch das gleiche von: Ständig Stau, wenig Bewegungsfreiheit und überteuerte Preise. So gesehen ist die A 40 ja schon 'ne Art Volksfest. Nur ohne Attraktionen und Bierbuden. Aber vielleicht sind diese Volksfeste der Kurzurlaub des kleinen Mannes, -also nichts für mich (1,98m)- der es sich nicht mal eben leisten kann ein Wochenende nach Ibiza zu fliegen oder in den Harz zu fahren, wo er dann eh nur das gleiche tut: Tagsüber versuchen die Kollegen eifersüchtig und neidisch zu machen und abends ordentlich einen hinter die Binde kippen... Da kann man ja gleich zu Hause bleiben. Das spart Reisekosten und erleichtert die Kommunikation mit den Kollegen. Also freut man sich auf das jährliche Volksfest, dass doch unterm Strich so ist wie Weihnachten. Man weiß jedes Jahr, dass es kommt und muss es über sich ergehen lassen. Man muss nur einen weg finden damit umzugehen. Am besten mit Alkohol. Denn nüchtern ist das ganze kaum auszuhalten. Prost !