Samstag, 18. Juni 2016

Batman vs. Supermann – geniales Heldenepos oder bildgewaltiger Käse? Eine Filmkriti

Zunächst ein paar Zahlen und Fakten. Der Film von Regisseur Zack Snyder ist in Deutschland unter dem Titel „Batman vs. Superman: Dawn of Justice“ erschienen und hat eine Länge von etwa 150 Minuten. Die Besetzung des Films besteht mit Ben Affleck, Jeremy Irons, Jesse Eisenberg, Henry Cavill und Amy Adams aus durchaus bekannten Schauspielern und ist dementsprechend vielversprechend.

Worum geht’s im Film?
In aller Kürze herunter gebrochen geht es darum, dass sich Batman/Bruce Wayne und Superman/Clark Kent gegenseitig provozieren und folgerichtig gegeneinander kämpfen, ehe sich der wahre Bösewicht des Films zu erkennen gibt, der dann von den beiden Superhelden und ein wenig Unterstützung in die Schranken gewiesen wird.

Wie hat mir der Film gefallen?
Bereits vor seiner Veröffentlichung sorgte der Film, der in Deutschland am 24.03.2016 erschien, für einige hitzige Diskussionen. Die Meinung im Netz teilte sich in zwei Lager. Die einen waren begeistert von der Idee zwei der bekanntesten Superhelden in einem Film unterzubringen und diese gegeneinander kämpfen zu lassen. Die anderen lehnten diesen Ansatz kategorisch ab. Als bekennender Batmananhänger habe auch ich Zweifel an dieser Superheldenkonfrontation gehabt. Dennoch hat mich die Neugier ins Kino getrieben. Ich wollte mir selbst ein Bild davon machen, ob der Film etwas taugt oder eben nicht?

Bevor ich tiefer in die Bewertung einstiege, eines vorweg: Als Film an sich ist Batman vs. Superman ansehnlich und er hat mir als solcher auch gut gefallen. Allerdings gelingt es ihm nicht, das zu sein, was er scheinbar sein möchte. Von seiner gesamten Aufmachung her wirkt es so, als sei dieser Film bewusst darauf ausgelegt worden, ein Blockbuster, ein epischer Film, eine große Nummer zu werden. Gegen einen solchen Hintergedanken beim Filmemachen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, aber in diesem Fall ist diese Ausrichtung immer wieder spürbar. Diese Tatsache beeinträchtigt das Kinoerlebnis.
Auch die zahlreichen Neuerungen, die dieser Film im Vergleich zur sehr gelungenen Dark Knight Trilogie - die mir hier als Referenz dient - mit sich brachte, wurden zwar gut umgesetzt, aber sind in ihrer Gesamtheit schlichtweg zu viel. So ist der Film leider überladen mit zahllosen Neuerungen wie beispielsweise:

·         die Idee Batman gegen Superman antreten zu lassen,

·         die mit dieser Idee verbundene Neubesetzung der Rollen,

·         der neue Ansatz Batman darzustellen oder gar

·         das neue Batmankostüm.
Um Missverständnissen vorzubeugen sei gesagt, dass die Hauptakteure des Filmes in ihren Rollen überzeugen und authentisch wirken im Gefüge dieser neuen Ansätze. So harmonieren Ben Affleck als Bruce Wayne/Batman und Jeremy Irons als sein Assistent Alfred – den Umständen entsprechend – recht gut miteinander und passen ins Konzept des Films. Auch Jesse Eisenberg wusste mich als Bösewicht Lex Luthor durchaus zu überzeugen. Auch wenn ich mich bei der Darstellung dieser Figur gelegentlich an Heath Ledgers Interpretation des Joker erinnert fühlte, die nebenbei gesagt brillant war.

Für meinen Geschmack hätte es dem Film gut getan, sich auf einige wenige Neuerungen zu konzentrieren und diese dann umso detaillierter darzustellen bzw. dem Zuschauer die Gewöhnung an die Neuheiten zu erleichtern.      Unterstützt wird dieses Völlegefühl durch den Versuch mit „Batman vs Superman: Dawn of Justice“ gleichzeitig den Beginn der Gerechtigkeitsliga/Justice League zu markieren. Allerdings erinnert diese Darstellung stark an Marvels Avengers-Reihe.
Spätestens als mit Wonder Woman, Aquaman und Flash, weitere Mitglieder der späteren Gerechtigkeitsliga im Film auftauchten, überkam mich der leichte Drang den Kinosaal zu verlassen. Ich blieb sitzen. Allerdings ändert dies nichts an der Tatsache, dass ich Probleme damit habe mich mit den letztgenannten Helden anzufreunden.

Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich die Tatsache, dass Batman in diesem Film zum ersten Mal ernsthaft seine eigenen Prinzipien verletzt, die von Beginn mit dieser Figur verbunden sind. In diesem Film greift Batman zu (Feuer-)Waffen und bringt sogar Menschen um. Angesichts der im Film erzählten Story ist dies halbwegs nachvollziehbar bzw. plausibel, ABER auch wenn es sich hier um eine Welt der Fantasy im weitesten Sinne handelt, so gibt es innerhalb dieser Welt doch immer eine gewisse Logik und Regeln, an die es sich verbindlich zu halten gilt. Das bedeutet in diesem Fall: Batman tötet nicht!
Nun, da sich meine Ausführungen über Batman vs. Superman dem Ende nähern, stellt sich die Frage ist dieser Film empfehlenswert und wenn ja für wen?
Ich möchte es so sagen: Obwohl ich mir den Film nicht auf DVD kaufen werde, ist er dennoch sehenswert. Allerdings finde ich es schwierig ihn als gelungenen Superheldenfilm zu akzeptieren. Das ist er in meinen Augen nicht. Statt an ein meisterliches Superheldenepos erinnert Dawn of Justice eher an einen Werbespot, der gut gemacht ist, viele Neuerungen verspricht, aber unterm Strich nicht zwingend notwendig ist.
Batman vs. Superman wird akzeptabler, wenn er unter anderen Vorzeichen betrachtet wird. Wird er nicht als Superheldenfilm definiert, sondern eher als Actionfilm, dann ist Zack Snyders Film „Batman vs. Superman. Dawn of Justice“ genießbar und sorgt für einen gelungenen Kinoabend.
Wenn Sie sich für gewaltige und ausdrucksstarke Bildführungen begeistern können, Interesse an Actionfilmen mit Spuren von Superhelden haben, dann ist Dawn of Justice durchaus empfehlenswert.
Aber: Machen Sie sich am besten selbst ein Bild, wie ihnen der Film gefällt, denn das ist nur meine persönliche Bewertung des Filmes und Kritiker können sich auch irren.

Also, Film ab!


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