Worum geht’s im Film?
In aller Kürze herunter
gebrochen geht es darum, dass sich Batman/Bruce Wayne und Superman/Clark Kent
gegenseitig provozieren und folgerichtig gegeneinander kämpfen, ehe sich der
wahre Bösewicht des Films zu erkennen gibt, der dann von den beiden Superhelden
und ein wenig Unterstützung in die Schranken gewiesen wird.
Wie hat mir der Film
gefallen?
Bereits vor seiner
Veröffentlichung sorgte der Film, der in Deutschland am 24.03.2016 erschien,
für einige hitzige Diskussionen. Die Meinung im Netz teilte sich in zwei Lager.
Die einen waren begeistert von der Idee zwei der bekanntesten Superhelden in
einem Film unterzubringen und diese gegeneinander kämpfen zu lassen. Die
anderen lehnten diesen Ansatz kategorisch ab. Als bekennender Batmananhänger
habe auch ich Zweifel an dieser Superheldenkonfrontation gehabt. Dennoch hat
mich die Neugier ins Kino getrieben. Ich wollte mir selbst ein Bild davon
machen, ob der Film etwas taugt oder eben nicht?
Bevor ich tiefer in
die Bewertung einstiege, eines vorweg: Als Film an sich ist Batman vs. Superman
ansehnlich und er hat mir als solcher auch gut gefallen. Allerdings gelingt es
ihm nicht, das zu sein, was er scheinbar sein möchte. Von seiner gesamten
Aufmachung her wirkt es so, als sei dieser Film bewusst darauf ausgelegt
worden, ein Blockbuster, ein epischer Film, eine große Nummer zu werden. Gegen
einen solchen Hintergedanken beim Filmemachen ist grundsätzlich nichts
einzuwenden, aber in diesem Fall ist diese Ausrichtung immer wieder spürbar.
Diese Tatsache beeinträchtigt das Kinoerlebnis.
Auch die zahlreichen
Neuerungen, die dieser Film im Vergleich zur sehr gelungenen Dark Knight
Trilogie - die mir hier als Referenz dient - mit sich brachte, wurden zwar gut
umgesetzt, aber sind in ihrer Gesamtheit schlichtweg zu viel. So ist der Film
leider überladen mit zahllosen Neuerungen wie beispielsweise:
·
die
Idee Batman gegen Superman antreten zu lassen,
·
die
mit dieser Idee verbundene Neubesetzung der Rollen,
·
der
neue Ansatz Batman darzustellen oder gar
·
das
neue Batmankostüm.
Um Missverständnissen
vorzubeugen sei gesagt, dass die Hauptakteure des Filmes in ihren Rollen überzeugen
und authentisch wirken im Gefüge dieser neuen Ansätze. So harmonieren Ben
Affleck als Bruce Wayne/Batman und Jeremy Irons als sein Assistent Alfred – den
Umständen entsprechend – recht gut miteinander und passen ins Konzept des
Films. Auch Jesse Eisenberg wusste mich als Bösewicht Lex Luthor durchaus zu
überzeugen. Auch wenn ich mich bei der Darstellung dieser Figur gelegentlich an
Heath Ledgers Interpretation des Joker erinnert fühlte, die nebenbei gesagt brillant
war.
Für meinen Geschmack
hätte es dem Film gut getan, sich auf einige wenige Neuerungen zu konzentrieren
und diese dann umso detaillierter darzustellen bzw. dem Zuschauer die Gewöhnung
an die Neuheiten zu erleichtern.
Unterstützt wird dieses Völlegefühl durch den Versuch mit „Batman vs Superman:
Dawn of Justice“ gleichzeitig den Beginn der Gerechtigkeitsliga/Justice League
zu markieren. Allerdings erinnert diese Darstellung stark an Marvels Avengers-Reihe.
Spätestens als mit
Wonder Woman, Aquaman und Flash, weitere Mitglieder der späteren
Gerechtigkeitsliga im Film auftauchten, überkam mich der leichte Drang den
Kinosaal zu verlassen. Ich blieb sitzen. Allerdings ändert dies nichts an der
Tatsache, dass ich Probleme damit habe mich mit den letztgenannten Helden
anzufreunden.
Ein weiterer
Kritikpunkt ist für mich die Tatsache, dass Batman in diesem Film zum ersten
Mal ernsthaft seine eigenen Prinzipien verletzt, die von Beginn mit dieser Figur
verbunden sind. In diesem Film greift Batman zu (Feuer-)Waffen und bringt sogar
Menschen um. Angesichts der im Film erzählten Story ist dies halbwegs
nachvollziehbar bzw. plausibel, ABER auch wenn es sich hier um eine Welt der
Fantasy im weitesten Sinne handelt, so gibt es innerhalb dieser Welt doch immer
eine gewisse Logik und Regeln, an die es sich verbindlich zu halten gilt. Das
bedeutet in diesem Fall: Batman tötet nicht!
Nun, da sich meine
Ausführungen über Batman vs. Superman dem Ende nähern, stellt sich die Frage
ist dieser Film empfehlenswert und wenn ja für wen?Ich möchte es so sagen: Obwohl ich mir den Film nicht auf DVD kaufen werde, ist er dennoch sehenswert. Allerdings finde ich es schwierig ihn als gelungenen Superheldenfilm zu akzeptieren. Das ist er in meinen Augen nicht. Statt an ein meisterliches Superheldenepos erinnert Dawn of Justice eher an einen Werbespot, der gut gemacht ist, viele Neuerungen verspricht, aber unterm Strich nicht zwingend notwendig ist.
Batman vs. Superman
wird akzeptabler, wenn er unter anderen Vorzeichen betrachtet wird. Wird er
nicht als Superheldenfilm definiert, sondern eher als Actionfilm, dann ist Zack
Snyders Film „Batman vs. Superman. Dawn of Justice“ genießbar und sorgt für
einen gelungenen Kinoabend.
Wenn Sie sich für gewaltige
und ausdrucksstarke Bildführungen begeistern können, Interesse an Actionfilmen
mit Spuren von Superhelden haben, dann ist Dawn of Justice durchaus
empfehlenswert.
Aber: Machen Sie sich am
besten selbst ein Bild, wie ihnen der Film gefällt, denn das ist nur meine
persönliche Bewertung des Filmes und Kritiker können sich auch irren.
Also, Film ab!
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