Sonntag, 7. Mai 2017

De Fenestra and other Zeugs

Liebe Fansinnen und Fans, da bin ich wieder! Jetzt noch neuer, noch besser, noch innovativer. Ich habe mir Windows 10 auf mein Netbook geladen. Das Problem ist nur mein Netbook ist äußerst lahmarschig. Bis das mal in die Gänge kommt ist eine Schnecke schon zweimal um den Block. In Zeitlupe. Dementsprechend lang hat auch das Herunterladen und Installieren des scheinbar ultimativen Betriebssystems gedauert. Ich hatte gehofft, dass es eine Sache von wenigen Stunden wäre. Denkste, die Update-Aktion hat mich locker ein Wochenende gekostet. Aber es hat sich durchaus gelohnt. Zumindest wenn man ein Tablet oder so ein Surface-Teil besitzt. Tu ich nur leider nicht. Stattdessen bin ich beim bloßen Anblick der neuen Benutzeroberfläche versucht den Bildschirm ab zu machen und als Tablet ohne Tastatur zu nutzen. Das Netbook ist zwar immer noch nicht in Lichtgeschwindigkeit unterwegs, aber immerhin ist es seit dem Upgrade einen oder zwei Ticks schneller als vorher.

Soweit so gut, aber wie funktioniert dieses Wunderwerk der modernen Informatik und Software-Technik? Nun, dieses Drecksvieh hat im Laufe seiner Entwicklung wohl die eine oder andere wesentliche Vokabel vergessen. So gibt es kaum noch "Programme". Man ist genötigt mehr oder weniger nur mit diesen neumodischen Applikationen zu arbeiten, was den meinerseits den Eindruck einer begrenzten Dauer und fehlender Langfristigkeit verstärkt. Die neuen Anwendungen scheinen leichter zu entfernen zu sein, als die sonst üblichen Programme, die ihrerseits fast schon für alle Ewigkeit in den Rechner eingemeißelt schienen. Insgesamt scheint mir diese neue Wunderwaffe der Glasermeister von Fenster & Türen Gates aus Redmond, USA ein wenig pervers oder zumindest emotional verkrüppelt zu sein. Es schreit förmlich nach Zuwendung: "Los ! Betouch mich ! Los ! Du willst es doch auch! Los, gibt’s mir! Ich brauche das ! Ich war ein böses Betriebssystem, bestraf mich." Ziemlich verstörende Vorstellung.

Und überhaupt, wieso zum Geier ist die aktuelle Werbung so auf Kleinstkinder ausgerichtet.
"Die kleine Lilly muss sich nie wieder auch nur irgendwas merken. Macht alles ihr Computer für sie! " Vorbei die Zeiten in denen man sich mühsam irgendwelche Passwörter draufschaffen musste, einfach dämlich in die integrierte Kamera lächeln und der Computer weiß was zu tun ist. Den Bildschirm entsperren und Zugang erlauben. Im Normalfall.

Neugierig wie ich bin, habe ich das auch gleich mal ausprobiert. Ich mein wenn man sich das schon ein ganzes Wochenende lang runterladen muss, dann sollte man zumindest auch alles einmal ausprobiert haben. Also ich schön eingestellt "Passwort aus, Gesichts-/Fratzenerkennung ein", mich mit meinem Konto abgemeldet und versucht wieder anzumelden. Die Kamera scannt mich, überlegt ne Weile gewissenhaft, was sie zu tun hat und verweigert mir dann schließlich konsequent den Zugang. Begründung: Fratze zu hässlich. Geh mal zum Chirurgen, du Vogel. Und unten drunter Angaben zu günstigen Chirurgen in der Nähe. Mit dem Hinweis: "Wenn sie im Faller einer Gesichts-OP einen Ausdruck dieses Screens vorzeigen ist die Behandlung für Sie umsonst. Mit freundlichen Grüßen ihr Windows 10-Team."

Na wenn das mal keine Innovation ist. Und damit wäre ich mal wieder am Ende angelangt. Ich danke ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und möchte mich von Ihnenn verabscieden mit einem dreifachen Horri-do, horri-do, horri-do.

August 2015

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