Dienstag, 1. Dezember 2015

Ode an den Menschen

Es ist Dezember. Draußen ist es arschkalt, die Fenster der beschlagen und Menschen im ganzen Land, ach was sag ich vom ganzen Betroffenheitsgebiet des Winters frieren sich den Arsch ab. Jahr für Jahr, jedes Jahr wieder. Immer das Gleiche.
Man kann es drehen und wenden wie man möchte: Die Betroffenen nehmen es wahr. Sie nehmen diese widrigen Umstände wahr. Zwangsläufig. Schließlich ist es ja (nach eigener) Aussage "Arschkalt" oder wie die Tierfreunde unter den Frostbeule sagen "Ratten-" oder "Schweine-" bzw. "Saukalt". Bei diesen zugegebenermaßen äußert wissenschaftlich festgestellten eisigen Temperaturen liegt doch ein einfaches Prinzip auf der Hand, um sich zuverlässig vor dem sicheren Tod durch Verlust des Hinterteiles und in letzer Konsequenz auch durch Ganzkörpervereisung zu schützen: Zuhause bleiben. Einfach auf dem Sofa hängen und absolut nichts tun.
Soweit die Theorie. Aber hält sich der Mensch, die Krönung der Schöpfung, das Beste das sich der liebe Gott nach dem Urknall aus'm Ärmel geschüttelt haben soll, das Flakschiff der Evolution... Ich könnte immer weitere derb übertriebene Lobhudeleien und Selbstbeweihräucherung hier rein basteln, aber es bringt uns einfach nicht voran! Ich glaube ja sowieso, dass Gott verheiratet ist und ein Unternehmen leitet. Egal. Jedenfalls... Was macht der Mensch in seiner schier unbegrenzten na Sie wissen schon? Er tut genau das Gegenteil von dem was sein Instinkt ihm rät oder zumindest empfiehlt. Und so tummeln sich Horden von Menschen sämtlicher Nationen in den Städten dieses Landes, die Jahr für Jahr von einem Mahnmal der menschlichen Dummheit heimgesucht. Den Weihnachtsmärkten. Sie sind der ultimative Beweis dafür, dass Menschen dazu in der Lage sind vorsätzlich anders zu handeln als sie sollten und das den Mitmenschen als Fortschritt zu verkaufen. Chapeau. Reife Leistung. Und weil das so ist schlendert der Mensch jedes Jahr wieder freudestrahlend mit seinen Freunden und Freundesfreunden über den Weihnachtsmarkt, feiert seine Begabung mit Glühwein und gönnt sich zur Feier des Tages jede Menge unnötigen Krimskrams, den man niemals brauchen wird. Experten werden merken, dass hier das gleiche Problem vorliegt, wie bei Spielzeugen von Fastfoodketten aus Übersee, nur diesmal umgekehrt. Zurück zum Thema. Im Eifer des Freudengefechts gibt sich der Mensch ordentlich die Kante, pflegt soziale Kontakte und unterstützt nebenbei die heimische Wirtschaft. Darüberhinaus -und damit möchte ich allmählich zum Ende meiner Überlegungen kommen- werden auch sämtliche Erinnerungen der Weihnachtszeit gelöscht. Die Kälte. Die Wärme daheim. Das ganze unnötige Zeug, das man sich kauft. Einfach alles.
Sie sehen also der Mensch ist schon ein verdammtes Genie. Hinter scheinbar unüberlegten Aktionen steckt oft ein größerer Plan... Oder einfach nur Glück. Wie auch immer. Ich bin jetzt erstmal auf dem Weihnachtsmarkt. Glühwein trinken.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen